3. Reisebericht: Pompei und die roten Göttinnen

9. - 16. November 2024

Drei Stopps wollen wir auf dem 1.700km langen Rückweg einlegen: die Amalfiküste, Pompei und Maranello, die Heimat der Ferrari. Da wir Mitte November Zuhause sein müssen werden wir einige Autobahnetappen fahren, doch an der kalabrischen Küste ist noch einmal entspanntes Cruisen angesagt. Ein schöner Stopp ist das Städtchen Tropea, dessen Altstadt oberhalb steiler Klippen liegt.

  • Mittagsrast am schönen Strand von Scilla
  • Tropea hoch oben auf den Klippen
  • Santuario di Santa Maria
  • Blick auf die Amalfiküste

Nächster Stopp: Amalfiküste. Wir kennen die angeblich schönste Küste Italiens noch nicht - und dabei soll es vorerst auch bleiben, denn für Wohnmobile ist die gesamte Halbinsel gesperrt! Das Verbot macht sicher Sinn, denn die Küstenstraße ist wohl sehr schmal und kurvenreich und in Anbetracht der vielen Camper, die auch im November noch unterwegs sind, wollen wir uns gar nicht vorstellen was im Sommer los ist. Auf eine Tour mit Bus & Boot haben wir keine Lust und es ist ja auch ein Grund irgendwann wieder hierher zu kommen. Also auf zum nächsten Etappenziel: Pompei.

  • Wir wohnen bei "Spartacus"...
  • Zugang über eines der Stadttore
  • Ca. 10km entfernt und doch immer präsent: der Vesuv

Der Besuch dieser archäologischen Stätte stand bei uns schon lange auf der "to do" Liste. Im Jahr 79 nach Christus wurde die einst wohhabende römische Stadt unter einer meterhohen Asche- und Schlammschicht nach einem Ausbruch des Vesuv begraben. Ein Erdbeben hatte im Jahr 62 nach Chr. bereits schwere Schäden angerichtet, 17 Jahre später wurde die Stadt durch den Vulkanausbruch endgültig zerstört.

Die Stadt blieb fast 1.500 Jahre verschollen und wurde erst im 16. Jhdt. bei Kanalarbeiten zufällig wieder entdeckt. Systematische Ausgrabungen begannen im 18. Jhdt. und dauern bis heute an, denn Pompei ist die einzige archäologische Stätte weltweit in der sämtliche Bestandteile einer antiken Stadt erhalten sind.

Aus heutiger Sicht ist die damalige Katastrophe ein Glücksfall, denn die Vulkanasche konservierte das römische Alltagsleben der wohlhabenden Stadt. Es gab Theater und Bäder, Sportanlagen und prächtige Villen der reichen Bürger. Uns beeindrucken auch die antiken Straßen und die öffentlichen Garküchen, eine Art "McDonald's" der Antike.

Kontrastreicher könnte unser letzter Stopp kaum sein: Maranello, Sitz des Ferrari-Werkes und des Formel 1-Rennstalls, der Scuderia Ferrari. Hier und im benachbarten Modena, der Geburtsstadt von Enzo Ferrari, hat es zwei Ferrari Museen und da wir uns nicht sicher sind welches der beiden interessanter sein könnte nehmen wir das Kombi-Ticket und schauen uns beide Museen an.

Die Leidenschaft eines Enzo Ferrari für den Motorsport, die Entstehung des Rennteams Scuderia Ferrari und der Beginn der Produktion von alltagstauglichen Sportwagen, basierend auf den Innovationen des Rennsports, wird nach unserem Empfinden sehr eindrucksvoll dargestellt und für einen Motorsportbegeisterten wie Bernd ist die Präsentation der wunderschönen "roten Göttinnen" natürlich ein Highlight. Wir können die Faszination für den "Mythos Ferrari" nach den Besuchen beider Museen nachvollziehen, sind wir doch auch ein bisschen "tifosi".
Ein Spaziergang durch Modena rundet unseren Besuch ab und wir treten die letzte Etappe unserer Heimreise an.

  • Unser letzter Stopp: San Daniele del Friuli
  • Vino Rosso & Prosciutto

Eine fünfwöchige Reise mit 4.250 gefahrenen Kilometern geht zu Ende. Sizilien hat uns gefallen und wir hätten nicht gedacht, dass es so viel zu sehen gibt. Somit blieb uns etwas zu wenig Zeit für die schönen Strände im Süden der Insel, dafür haben wir viel Zeit im schönen hügeligen Hinterland und der Bergwelt im Norden verbracht. Dass die größte Insel im Mittelmeer eine so wechselvolle Geschichte hat wurde uns auch erst bei unserer Rundfahrt und dem Besuch der vielen Kulturdenkmäler aus griechischer, römischer und arabischer Zeit bewußt. Kulinarisch ist Italien für uns immer ein Highlicht und da hat uns Sizilien nicht enttäuscht, im Gegenteil.
Die nächste Reise mit unserem Toyopedi wird uns wohl in den Norden Europas führen, doch das ist ein Kapitel für das Jahr 2025.