7. Reisebericht: Zurück in Südafrika

3. Februar - 17. März 2024

Es ist ein bischen wie heimkommen. An der Grenze begrüßt uns das "Welcome to South Africa" Schild, der freundliche Grenzbeamte erteilt uns ohne Probleme ein 3-Monats-Visum und schon cruisen wir entspannt zu unserem ersten Ziel, der Kosi Bay. Hier haben wir uns mit unseren Reisefreunden Geli & Volker, die wir im letzten Jahr in Namibia kennengelernt haben, verabredet.

  • Toller Pool an der Palm Tree Lodge.
  • Volker, unser "Grillmeister"
  • Geli versorgt uns mit Köstlichkeiten....
  • Ein traumhafter Strand an der Kosi Bay.
  • "Expeditionsleiter" Volker
  • Uriges Buschcamp
  • Gut getarnter Schmetterling
  • Jetzt in voller Pracht.

Die Kosi Bay mit ihren dahinterliegenden Seen sowie die Mündung des Kosi River mit den angrenzenden einsamen Stränden gelten als das Highlight des großen iSimangaliso Wetland Park. Können die wunderschönen Strände von Mosambik noch getoppt werden? Nun, die Südafrikanischen können in jedem Fall mithalten und das Mündungsgebiet des Kosi River ist ebenfalls traumhaft schön.

  • Mündungsgebiet des Kosi River
  • Traditionelle Fischernetze
  • "Kosi Mouth"
  • Nachts am Strand: eine gerade geschlüpfte Schildkröte auf dem Weg ins Meer
  • Schönes Camp in der Bushbaby Lodge
  • ... mit dem Bushbaby
  • Geburtstag....
  • Und wieder ein leckeres Essen aus der "Buschküche".
  • Schön war's an diesen Traumstränden.

Sie blüht nur in einer einzigen Nacht im Jahr: die Königin der Nacht.

Nach einer entspannten Woche mit vielen netten Gesprächen verabschieden wir uns von Geli & Volker, denn unsere Verschiffung wurde für Mitte März bestätigt und wir nehmen die letzte Etappe unserer Reise in Angriff.
KwaZulu Natal gilt als ländliche Region mit quirligen, vollen Städten, doch was für ein Unterschied zu Ostafrika. Die Nationalstraße ist teilweise vierspurig ausgebaut, wir passieren große Farmen und sehen intensive Holzwirtschaft und auch wieder Industriegebiete. Obwohl wir noch nicht im "touristischen" Südafrika angelangt sind, gibt es große Einkaufszentren in den Städten und entlang der Straße laden Rasthäuser, Restaurants und Cafés zu einem Stopp ein. Die Umfahrung von Durban kann mit amerikanischen Städten mithalten: 8-spurige Autobahnen, riesige Autobahnkreuze und natürlich Stau.
Unser nächster schöner Stopp - ein Tipp des Afrika-Experten Volker - ist das Lake Eland Wildschutzgebiet mit einem schönen Naturcampingplatz, den wir nach einer kleinen Pirschfahrt erreichen.

  • "Zebra in Love"
  • Unser schöner Übernachtungsplatz
  • am Lake Eland
  • Oribi Schlucht
  • Spektakuläre Hängebrücke

Doch Südafrika leidet: eigentlich ein wirtschaftlich stabiles Land mit großem Potential. Es gibt Bodenschätze, mit den landwirtschaftlichen Erzeugnissen könnte das gesamte Volk versorgt werden und die Stromversorgung könnte aus den riesigen Kohlevorkommen und zunehmend auch aus erneuerbaren Energien erfolgen. Eigentlich! Doch bei der Energieversorgung gibt es große Probleme, die das gesamte Land in den Abgrund reißen können. Sichtbares Beispiel ist das sogenannte "load shedding", die Stromabschaltung für mehrere Stunden. In einigen Regionen ist bis zu 12 von 24 Stunden der Strom abgeschaltet. Grund sind Mißwirtschaft und Korruption beim staatlichen Energieversorger, wie uns Südafrikaner immer wieder erzählen. Und dies sei das eigentliche Problem des Landes, nicht nur beim Stromversorger, was auch dazu führt, dass junge und gut ausgebildete Leute das Land verlassen. Die Stromausfälle führen auch dazu, dass ganze Wirtschaftszweige etwa in der Bergbauindustrie oder anderen energieintensiven Branchen am Boden liegen und Firmen pleite gehen. Das wiederum erhöht die Arbeitslosigkeit und in Folge die Kriminalität. Wir hoffen, dass das Land aus dieser Krise findet und nicht den Weg Simbabwes geht.

  • Streudörfer und unendliche Hügellandschaft...
  • ...in der ehemaligen Transkei.
  • Urige historische Hütten in Port St. Johns
  • Blick auf die Mündung des Mzimvibu bei Port St. Johns

Entlang der Küste geht es weiter Richtung Port Elizabeth, unserem Verschiffungshafen, und wir haben noch etwas meht als zwei Wochen Zeit, um ein wenig zu cruisen.
Nach East London ändert sich fast schlagartig das Straßenbild und die verstreuten Siedlungen und Dörfer der ehemaligen Transkei weichen großen Farmen. Auch die Infrastruktur ist jetzt touristischer: große Ferienresorts mit Campingplätzen an der Küste sowie gemütliche Gästehäuser & Campingwiesen auf Farmen im Hinterland.
Bernd's Wunsch: zum Abschluß unserer Reise noch einmal in die gemütlichen Weinorte der "Kleinen Karoo", dem östlichen Ausläufer der Weinregion. Das sind von Port Elizabeth ca. 500 Kilometer, aber für einen guten Tropfen ist ja bekanntlich kein Weg zu weit.
Erster Stopp: der bekannte Tsitsikamma Nationalpark mit toller Küste und vielen Wanderwegen.

  • Hängebrücke an der Mündung des Storms River
  • Schönes Camp im Nationalpark
  • Eine weitere schöne Flußmündung ins Meer.
  • Der "berühmte" Strand der Garden Route bei Wilderness, leider in Wolken.

Als "Hauptstadt der Strauße" wird Oudtshoorn auch bezeichnet und obwohl wir seit 25 Jahren regelmäßig nach Südafrika reisen, war ich noch nie auf einer der vielen Straußenfarmen. Jetzt liegt das Städtchen in der Kleinen Karoo an unserer Strecke und wir besuchen eine aktive Farm, die eine informative Tour über die Farm mit anschließendem Lunch - natürlich Strauß - anbietet.

  • Der größte Laufvogel der Welt.
  • Kein Kommentar...
  • ...und leckeres Straußenfilet.

Einige Porträts....

Sieben Weingüter gibt es um die Kleinstadt Calitzdorp herum, zwei davon liegen nur einen kurzen Spaziergang von unserem urigen Übernachtungsplatz in der ehemaligen Bahnstation des Ortes entfernt.

  • Im Weingut "Boplaas"
  • Weinprobe mit leckerer Jause

Vor einem Jahr haben wir das kleine Familienweingut "Oaksrest" für uns entdeckt und hier werden wir dieses Jahr unsere Rundreise beenden. Es ist traumhaft gelegen am Ende eines kleinen Tals vor beeindruckender Bergkulisse. Der kleine Campingbereich liegt an einem Schwimmteich neben dem "Pinotage"-Weingarten, wir bekommen täglich Feuerholz geliefert und können Spaziergänge über die Farm machen. Ein idealer Ort, um bei einem Glas Rotwein die Reise Revue passieren zu lassen...

  • "Route 62" durch die Kleine Karoo
  • Unser schöner Stellplatz.
  • Blick in das Dwarsrivier Tal...
  • ...und auf das Weingut.

Auf der Rückfahrt nach Port Elizabeth machen wir einen Abstecher über den angeblich spektakulärsten Bergpass Südafrikas, den Swartberg Pass, und in der Tat windet sich die Ende des 19. Jahrhunderts von Sträflingsarbeitern angelegte Schotterpiste malerisch durch die Berge.

Ein Tipp anderer Reisender: die Kudu Kaya Zitrusfarm am Rande des Baviaanskloof Nature Reserve. Schon die Anfahrt verspricht Einsamkeit und Natur pur, denn es geht wieder durch eine malerische Schlucht in die Berge und wir fragen uns, wie die mit Orangen & Zitronen beladenen LKWs von dieser abgelegenen Farm zu den Märkten kommen.

  • Zitrusplantagen
  • Zufahrt zu unserer Farm...
  • ...in toller Lage.
  • Unser romantischer Übernachtungsplatz.

In Port Elizabeth quartieren wir uns in der Pine Lodge ein, einem netten Ferienresort mit Campingplatz am Meer, und bereiten den Toyopedi auf die Verschiffung vor. Neben den üblichen Putz- und Reinigungsarbeiten bekommt der Toyo noch einen Rundum-Service und wir können in einem der vielen Outdoor-Shops eine neue Sonnenmarkise erstehen, zu einem Drittel des deutschen Preises. Es ist angenehmes Sommerwetter und wir verbringen unsere letzten Tage in netter Gesellschaft von Ursula & Urs aus der Schweiz, die ebenfalls mit einem Toyo mit AlphaCab-Kabine unterwegs sind und ihr Reisemobil nach Hause verschiffen.
Wie immer hoffen wir, dass die Verschiffung gut geht und der Toyopedi unversehrt in Antwerpen ankommt.

  • Service für zwei Toyos in Jeffreys Bay.
  • AlphaCab-Toyo von Ursula & Urs
  • Wüstensand, Staub und Matsch...
  • Verwöhnprogramm?
  • In jedem Fall in kulinarischer Hinsicht...
  • Sushi satt!
  • Unser nettes B&B für die letzte Nacht.
  • Zollabfertigung mit Ruth & Markus
  • Abgabe im Hafen
Weitere sechs Monate und über 18.000 gefahrene Kilometer. Insgesamt haben wir ein Jahr Reisezeit im südlichen Afrika verbracht. Die aktuelle Reise unterscheidet sich jedoch gewaltig von unserer ersten Rundreise im letzten Winter. Manche Afrikareisende bezeichnen Südafrika und Namibia als Afrika "light" und die Länder Ostafrikas als das "echte" Afrika. Die Eindrücke sind in jedem Fall unvergesslich: grandiose Tierbeobachtungen in Sambia, der Serengeti in Tansania, der Maasai Mara in Kenia oder bei den Berggorillas in Uganda, unwegsame Pisten und mit Schlaglöchern gepflasterte Straßen, eindrucksvolle Regenwälder und traumhafte Strände, quirlige bis chaotische Städte mit unendlich vielen Menschen und einem Durcheinander von Fußgängern, Fahrrad- und Mofafahrern und abenteuerlich beladenen LKWs... und vor allem wieder eine unglaubliche Freundlichkeit und Gastfreundschaft. Die Reise war anstrengender und ist nicht mit dem entspannten Cruisen durch die Einsamkeit Namibias oder der entwickelten touristischen Infrastruktur in Südafrika zu vergleichen, doch unser Afrikaerlebnis wäre unvollständig ohne diese Eindrücke und Begegnungen. Jetzt freuen wir uns wieder auf den Sommer Zuhause.