8. Reisebericht: Arizona II

19. - 30. Dezember 2016

Eine Wildwestkulisse wie aus dem Bilderbuch: Kakteenwälder, Dornenbüsche und endlose Weite - wir sind in der Sonorawüste im Süden Arizonas und durchqueren den Saguaro Nationalpark. Erst im Alter von rd. 70 Jahren beginnen die riesigen Saguaro-Kakteen erste Arme auszubilden, die ältesten Exemplare im Park sind bis zu 200 Jahre alt.

Weihnachten verbringen wir in Tucson und treffen "die Ausreiser" Karin & Manfred wieder. Vor über drei Jahren haben wir uns zu Beginn unserer jeweiligen Reisen in Argentinien kennengelernt, später noch einmal in Cusco/Peru getroffen und sind seitdem in Kontakt geblieben. Dass wir uns nach über zwei Jahren ausgerechnet zu Weihnachten in Tucson wieder begegnen ist ein riesiger Zufall und wir feiern das Wiedersehen mit leckerem Essen, chilenischem und kalifornischem Wein, mexikanischem Tequila, Rum aus Nicaragua...

Mit der legendären Schießerei zwischen Wyatt Earp und Doc Holiday gegen die Clanton-Bande wurde Tombstone zum Symbol des "Wilden Westens". Der kleine Ort pflegt sein Image als Westernhochburg, die Bewohner spazieren in historischen Kostümen über die staubige Hauptstraße und mehrmals am Tag wird die Schießerei mit großer Dramaturgie in Shows nachgestellt.

Wir fahren weiter in die südlichste Region Arizonas, wo der Ende des 19. Jahrhunderts beginnende Bergbau deutliche Spuren hinterlassen hat. In riesigen Tagebauminen wurde bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts Kupfer abgebaut und der kleine Ort Bisbee wurde zu einer bedeutenden Bergbaustadt.

Auf unserer Rückfahrt nach Tucson fahren wir in einem einsamen Tal entlang der mexikanisch-amerikanischen Grenze, gesichert durch einen einfachen Zaun. Eine amerikanische Grenzpatrouille erklärt uns auf Nachfrage, dass sie die Grenze nicht wirklich kontrollieren können und in diesem Gebiet die Bekämpfung des Drogenschmuggels das größte Problem sei.

Zurück in Tucson besuchen wir noch das Air & Space Museum bevor es wieder "zurück" nach Mexiko geht. In fünf Hangars und auf einem riesigen Freigeläde sind über 250 verschiedene Flugzeugtypen ausgestellt und dokumentieren die Geschichte der Fliegerei in Amerika, beginnend mit dem Fluggerät der Gebrüder Wright. Die Touren zur benachbarten aktiven Air Base sind alle ausgebucht, doch auch im Museum sehen wir vor allem Militärflugzeuge, so daß wir vermutlich nicht viel verpasst haben.

Ein letztes Ziel auf unserer USA-Reise ist das Organ Pipe Cactus National Monument an der mexikanischen Grenze. In diesem Wüstenpark mit vielfältiger Vegetation wachsen neben den Saguaro-Kakteen, die namensgebenden Orgelpfeifenkakteen als große, stachlige Büsche.

Mit einem traumhaften Sonnenuntergang in der Wüste werden wir verabschiedet - wir sind 17.758km in den USA gefahren und haben die fast viermonatige Rundtour sehr genossen, vor allem die Gastfreundschaft sowie die Begeisterung für unseren Toyopedi und natürlich die spektakuläre Natur.