6. Reisebericht: Antarktis

7.-18. November 2013

Ueber unsere Reise in die Antarktis koennten wir ein Buch schreiben oder nur sprachlos sein. Wir sind nicht nur beeindruckt, nein, wir finden keine Worte die Schoenheit und Einzigartigkeit der Natur zu beschreiben. Es ist einfach ueberwaeltigend - wie und was kann man davon erzaehlen, koennen unsere Fotos alle unsere Eindruecke wiedergeben, gibt es fuer uns jetzt noch eine Steigerung?
Wenige Menschen weltweit haben die Antarktis gesehen - geschaetzt ca. 1 Million, wovon heute noch etwa die Haelfte leben.
Wir hatten das Glueck vor unserer Abreise in Deutschland einen echten "Globetrotter" kennenzulernen, der schon die ganze Welt bereist hat und viele Laender mit seinen Expeditionsmobilen erforscht hat. Dieser inzwischen ca. 75jaehrige hat uns von dieser Expedition erzaehlt und wir haben ihn gefragt: “Hat es sich gelohnt?”. Er antwortete, dass dies das groesste Erlebnis in seinem Leben war. Damit war fuer uns klar, dass wir eine Antarktis-Tour machen wollen und haben gehofft, ein Last minute-Angebot zu erwischen. Und es hat sich gelohnt - jetzt wissen wir, wie recht er hatte.

Zur Einstimmung einige Fakten ueber die Antarktis und was wir u.a. gelernt haben:

Ein Kontinent der Extreme:
Die Antarktis ist 14,2 Millionen Quadratkilometer gross und somit der fuenft groesste Kontinent der Erde. Dies bedeutet es sind 10% der Erdoberflaeche, was ungefaehr der Groesse von USA und Mexiko zusammen entspricht. Waehrend des suedlichen Winters verdoppelt sich die Groesse der Antarktis durch die Vereisung des Meeres.

99% der Antarktis sind permanent unter Eis. An einigen Stellen ist das Eis ueber 4,8 km dick. Es wurde duch die Verdichtung des Schneefalls von ueber 100.000 Jahren geformt.

Die Antarktis enthaelt 90% des Eises der Welt.

Die Eiskappe der Antarktis umfasst ca. 30 Millionen Kubikkilometer Eis und enthaelt 70% des weltweiten Frischwassers.

Wenn alles Eis der Antarktis schmilzt wuerde der Seewasserspiegel um 60 bis 65 Meter ansteigen.

Es ist der Kontinent ueber den die meisten Menschen am wenigsten wissen.

Kaelte:
Die Antarktis ist der kaelteste Ort der Erde, die niedrigste gemessene Temperatur liegt bislang bei -89,6 Grad Celsius - gemessen am 21.Juli 1983 an der russischen Vostock-Station.

Trockenheit:
Die Antarktis ist der trockenste Kontinent – nur 5 cm Niederschlag fallen pro Jahr, d.h. die Antarktis kann als eine wirkliche Wueste bezeichnet werden.

Gletscher:
Der groesste Gletscher ist 400 km lang und 64 km breit.

Gletscherspalten:
Der laengste "Riss" im Eis ist 40 m tief und 25 km lang.

Hoehe:
Die Antarktis ist der hoechste Kontinent der Erde. Aufgrund der dicken Lage von Eis betraegt die durchschnittliche Hoehe ueber dem Meeresspiegel 2.300 Meter. Der hoechste Punkt ist das Vinsson-Massif mit 5.140 Metern. Der tiefste Punkt, der bisher entdeckt wurde, ist der Bentley Subglacial Trench, 2.499 Meter unter dem Meeresspiegel.

Eisberg:
Der groesste Eisberg in der Antarktis war 335 x 97 km gross, d.h. groesser als Belgien.

Altes Eis:
Das erste antarktische Eis formte sich vor 30 Millionen Jahren. Es ist demnach 15 mal so alt wie die Menschheit.

Pinguine:
Die antarktische Pinguinpopulation wird auf 75 Millionen geschaetzt.

Bevoelkerung:
Die Antarktis ist der am wenigsten bevoelkerte Kontinent. Die offizielle menschliche Bevoelkerung ist Null.

Sonne:
80% der Hitze der Sonne, die auf die Antarktis auftrifft, wird zurueck in den Weltraum reflektiert.

Besitzansprueche:
Sieben Nationen erheben Ansprueche auf das Territorialgebiet der Antarktis: Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Grossbritanien, Neuseeland und Norwegen. Auf diese Ansprueche wurde 1961 verzichtet als alle Nationen die “Antarctic Treaty” unterzeichneten, wonach die Antarktis nur wissenschaftlichen Zwecken dienen darf.

Durchmesser:
Die entferntesten Punkte liegen 5.500 km auseinander.

Wind:
Die Antarktis ist der windigste Kontinent. Die hoechste gemessene Windgeschwindigkeit liegt bei 320 km pro Stunde.

Winter:
Waehrend des antarktischen Winters gibt es 182 Tage keine Sonne.

Start unserer Reise

Am Abend des 7. November verlassen wir mit der MS Expedition Ushuaia und fahren bei sonnigem, aber kaltem Wetter durch den Beagle-Kanal Richtung Drake-Passage/Kap Horn. Bereits beim schlafen gehen merken wir, dass das Schiff ziemlich schaukelt. Am naechsten Morgen ist es soweit: offenes Meer, bis zu Windstaerke 10 und 5-7 Meter hohe Wellen, die unserem Schiffchen kraeftig zusetzen. Zwei Tage und zwei Naechte durch die "grosse" Passage an Kap Horn vorbei setzen uns auch zu. Wir freuen uns, als wir endlich den ersten Eisberg passieren und kurze Zeit spaeter die ersten antarktischen Inseln erreichen. Das Meer ist zwischen den Inseln einigermassen ruhig und ab dem dritten Tag versucht das Expeditionsteam die ersten halbwegs eis- und schneefreien Anlegestellen zu erkunden, wo wir mit kleinen Schlauchbooten anlanden.

Ausgeruestet mit Skiunterwaesche, Regenhosen, Anorak, Handschuhen und Muetze sowie dicken Gummistiefeln geht es taeglich los, immer vorausgesetzt Wind und Wellen lassen eine Fahrt mit den "Zodiacs" zu und die Schneemassen erlauben ein Anlegen. Die Explorationsausfluege auf die Inseln und das antarktische Festland, verbunden mit vielen wissenschaftlichen Vortraegen, fantastischem Essen aus unserer Bordkueche und netten Abenden an der Bar, praegen unsere Ausflugstage, die fuer uns und auch fuer die anderen Gaeste ungeheuer spannend sind und grandiose Eindruecke bescheren. Wir lassen die Bilder sprechen........

"MS Expedition"

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Pinguine der Antaktis

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...und wir

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Nach einer Woche im "ewigen Eis" ist unsere Rueckfahrt nach Ushuaia durch die Drake-Passage wieder sehr rau, die Wellen sind noch hoeher und unsere MS Expedition (Baujahr 1973) aechzt jedes Mal wenn sie in ein Wellental eintaucht oder wieder herausfindet. Saemtliches Mobiliar, einschliesslich Tische und Stuehle sind mit Ketten am Boden verankert.... das ist echte Seefahrt!