13. Reisebericht: Atacama & Lagunenroute

8. - 19. Februar 2014

Unser Ziel ist San Pedro de Atacama. Wir haben uns dort mit Werner und Kordula verabredet, die wir in Uruguay kennengelernt haben, als wir auf die Ankunft unseres Toyopedi warteten und die beiden auf einen Austauschmotor fuer ihren Mercedes Sprinter. Wir wollen gemeinsam die Lagunenroute in Bolivien fahren. Aber zunaechst geht es fuer uns ueber den Paso Sico wieder nach Chile. Langsam schrauben wir uns ein weiteres Mal die Berge hoch und erreichen am Chorrillo 4.560 Hoehenmeter. Der argentinische Grenzposten liegt auf 4.090 Metern und wir fragen nach, ob wir dort windgeschuetzt ueber Nacht parken duerfen, da es mal wieder extrem windig ist. Alles ueberhaupt kein Problem, man bietet uns sogar ein Zimmer an, aber nachdem wir unser "Haus" gezeigt haben duerfen wir hinter der Station parken.

Nach Erledigung der Pass- und Zollformalitaeten am naechsten Morgen geht es auf einer Hoehe von 4.000 – 4.500 Metern weiter durch malerische Berglandschaften und an den ersten Lagunen und Salzseen des Altiplano entlang nach San Pedro de Atacama.

San Pedro sieht fuer uns aus wie ein Indianer-Pueblo mit seinen engen Gassen und den kleinen roetlichen Lehmhaeusern, die der Wueste angepasst wirken. Nach der voelligen Einsamkeit der letzten zwei Tage, ist der "Rummel" in dem touristisch erschlossenen Oertchen unerwartet, es scheint, dass San Pedro weit mehr Besucher als Einwohner hat.
Das Wiedersehen mit Werner und Kordula freut uns und wir haben uns viel zu erzaehlen.

San Pedro de Atacama

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Am naechsten Tag brechen wir nach Bolivien auf. Werner und Kordula wollen nach den Lagunen zum grossen Salzsee "Salar de Uyuni" und dann weiter nach Norden fahren. Wir haben beschlossen den Salar auf dieser Reise nicht mehr zu besuchen, da aufgrund der Regenzeit grosse Teile unter Wasser stehen und daher nicht befahren werden koennen. Somit wollen wir an der noerdlichsten Lagune ueber eine andere Route zurueck nach Chile fahren.
Von San Pedro de Atacama, das auf einer Hoehe von 2.400 Metern liegt, fahren wir Richtung Argentinien und klettern innerhalb von rd. 40 Kilometern auf knapp 4.600 Hoehenmeter. Die Steigung muessen wir teilweise im ersten Gang fahren und unser Toyopedi drueckt sein Missfallen durch grossen Durst und schwarze Rauchwolken aus. Die Einreise nach Bolivien ist problemlos und der kleine Grenzbeamte umarmt mich zwei Mal als er feststellt, dass heute mein Geburtstag ist.
Die Landschaft begeistert uns ab den ersten Kilometern, die Bergwelt ist unglaublich vielseitig, die Lagunen und Salzseen sind wunderschoen und die Hochebenen des Altiplano beeindruckend. Die Wege bzw. Pisten sind dagegen katastrophal. Hier geht nichts ohne Allradantrieb und auch die Getriebeuntersetzung wird oefters benoetigt. Wir sind froh, dass wir den ersten Teil nicht alleine fahren und Werner und Kordula geht es ebenso.

Lagunenroute

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Die Badewanne der Andenreisenden

Anspruchsvolle Strecken...

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Lagunen & Landschaft

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Viele Pisten sind nicht im Navi, Strassenkarten gibt es nicht, doch unsere Skizzen aus Google Earth mit GPS-Koordinaten helfen bei der Orientierung. Die Spuren der Dakar Rallye machen das navigieren noch schwerer.

Auf den Spuren der Dakar Rallye...

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Auf der Rueckfahrt muessen wir darauf achten, dass wir bis um 20:00 Uhr am bolivianischen Grenzuebergang sind, da er sonst geschlossen ist. Ca. 10 Kilometer vor der Grenze kommt uns ein Jeep entgegen und aus dem Fenster wird wild gewunken. Aus dem Auto springt unser kleiner bolivianischer Grenzbeamter mit dem Stempel in der Hand und fragt nach unseren Paessen. Er stempelt uns die Ausreise in den Pass und braust davon. Unser Frage, ob noch jemand vom Zoll da ist, wegen der Ausreise unseres Autos, wird mit “Nein, ist aber kein Problem” beantwortet. Es ist 16:00 Uhr, scheinbar macht er heute frueher Feierabend...

Lagunen & Landschaft

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Tierische Begegnungen

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Zurueck in San Pedro de Atacama sind wir froh wieder richtig durchatmen zu koennen, denn wir haben uns bei unserer rd. 400 km langen Tour mehrere Tage in Hoehen von 4.150 bis 4.940 Metern aufgehalten. Da werden selbst kleine Spaziergaenge zu kraft- und luftraubenden Aktionen. Wir schauen uns das Valle de la Luna an und fahren am naechsten Tag zu den Tatio Geysiren, einem Geysirfeld auf ueber 4.300 Metern Hoehe. Unglaublich aber wahr, dort treffen wir erneut auf die 4 Amigos aus den Niederlanden und verbringen einen netten Abend zusammen. Sie wollen weiter nach Norden, wir zunaechst nach Calama und dann Richtung Osten nach Argentinien. Somit ist klar, dass wir uns von nun an nicht mehr begegnen werden.

Valle de la Luna

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Tatio Geysire

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Unsere Klimaanlage im Auto hat scheinbar die schlechten bolivianischen Pisten nicht vertragen und wir wollen in der Minen-Versorgungsstadt Calama zu einem Service, zumal auch unsere Gasflasche leer ist und sie in San Pedro niemand fuellen kann. Ausserdem freuen wir uns auf die Besichtigung der groessten offenen Kupfermine der Welt nahe der Bergbaustadt im Norden Chiles. Das Loch ist 5 km lang, 3 km breit und rd. 800 Meter tief. Jeden Tag werden ca. 100.000 Tonnen Gestein gesprengt. Alle Minenarbeiter scheinen hier einen Diestwagen zu fahren, denn die Stadt und die Umgebung sind voll von roten Pickups der Firma Codelco. Leider koennen wir die Mine nicht besichtigen, denn die Besucherrouten und Aussichtspunkte werden gerade neu angelegt. Also kuemmern wir uns um unser Auto, unsere Waesche und fuellen Vorraete auf. In dieser entlegenen Stadt finden wir im Supermarkt "Jumbo" importierte deutsche Produkte und treffen vor dem Stand mit Bauernbrot erneut auf die 4 Amigos.... Da dies das zehnte oder elfte Wiedersehen in Suedamerika ist, beschliessen wir, dies bei einem "Asado" (Grill) zu feiern.

Wir finden einen Service, der unsere Klimaanlage neu befuellt, doch es wird festgestellt, dass sich der Kompressor nicht bewegt. Also auf zum Toyota Service, was zu einem Erlebnis der besonderen Art wird. Nach Erlaeuterung unseres Problems erklaert uns der Chef, dass das Ersatzteil sehr teuer waere - ok, wie teuer bitte? Wir erfahren den Preis mit dem netten Hinweis, dass das Teil sowieso nicht am Lager ist und in Santiago bestellt werden muss. Eher widerwilllig beantwortet er unsere Frage wie lange das dauert und als wir ihm erklaeren, dass wir uns kurz beraten muessen, kommt von ihm der ernst gemeinte Rat, dass wir doch in hoehere Lagen fahren sollten, da waere es schliesslich nicht so heiss und wir brauchen keine Klimaanlage. Konfrontiert mit einer derartigen Arroganz sind wir sprachlos und da wir ihn verbal auf spanisch nicht in die Schranken weisen koennen, wuerde ich ihm zu gerne einen Fausthieb verpassen....
Vom Chef der Firma Lipigas, wo unsere europaeische Gasflasche problemlos aufgefuellt wird, bekommen wir den Tip zum lokalen Bosch-Dienst zu fahren. Dort gibt es auch eine grosse Waschanlage und einen Stossdaempfertester, wo wir unsere vermutlich kaputten vorderen Stossdaempfer pruefen koennen. Erleichtert vereinbaren wir einen Termin fuer den naechsten Tag. Am naechsten Morgen geben wir das Auto ab, ich beschliesse beim Auto zu bleiben und kann den jungen Mechaniker gerade noch davon abhalten mit unserem 3,10 Meter hohen Toyopedi in die ca. 2,80 Meter hohe Halle zu fahren. Anschliessend oeffnet er die Motorhaube, wackelt ein wenig an den Raedern und starrt dann ca. eine Stunde in den Motorraum. Wir fragen nach, was denn nun passiert und bekommen erklaert, dass die vorderen Stossdaempfer kaputt seien und der Kompressor der Klimaanlage auch - mit diesen beiden "Diagnosen" hatten wir das Auto ja auch abgegeben. Auf unsere Frage wie man das denn festgestellt habe, bekommen wir erklaert "visuell". Na super, so weit waren wir auch schon. Genervt verlassen wir den inkompetenten Laden.

Zurueck in San Pedro uebernachten wir an der Laguna Cejar im Salar de Atacama und verlassen Chile am naechsten Morgen ueber den Paso Jama Richtung Argentinien.