13. Reisebericht: Mexiko I - Yucatan

18. Maerz - 5. April 2015

Alle lieben Mexiko, wir erst einmal nicht! Die Grenzformalitaeten bei der Ausreise aus Guatemala gehen schnell, auch die Passkontrolle in Mexiko, doch fuer unseren Toyopedi wollen wir nicht nur die ueblichen 180 Tage, sondern 10 Jahre Aufenthalt die fuer auslaendische Wohnmobile in Mexiko moeglich sind. Hierfuer benoetigen wir am Grenzuebergang La Mesilla fuenf Stunden. Wir raten allen Reisenden, die diesen Vorteil in Anspruch nehmen wollen, nicht ueber La Mesilla einzureisen (Details bei Bedarf per e-mail).
Da es inzwischen dunkel ist, wird unser Uebernachtungsplatz die naechste Pemex-Tankstelle und am naechsten Tag reisen wir weiter nach San Cristobal de las Casas, einer huebschen kleinen Kolonialstadt in den Bergen.

Palenque

Fuer die naechsten 200 Kilometer nach Palenque, unserer ersten mexikanischen Maya-Ruine, benoetigen wir acht Stunden! Ca. 450 Speed-Bumps (Huppel in der Strasse zur Geschwindigkeitsreduzierung), Strassenverwerfungen, Schlagloecher und langsame LKW machen die Strecke zu einer Kriechfahrt durch die Berge. An den Bergetappen haengen sich Kinder an das Auto und betteln um Pesos und wir haben Angst, dass etwas passiert. Bei etwa Kilometer 160 ist die Strecke aufgrund eines verunfallten Trucks gesperrt, doch nach ca. einer Stunde geht es weiter. Aber nur etwa 10 Kilometer, dann ist die Strasse erneut gesperrt, diesmal von protestierenden Mexikanern. Wir sollen 200,00 Pesos (ca. 13,00 Euro) bezahlen. Wir weigern uns und sofort wird unser Toyopedi mit Nagelbrettern blockiert und die uns folgenden Fahrzeuge abkassiert. Offensichtlich gibt es diesen "Zoll" schon lange, denn die Mikrobusse laden ihre Fahrgaeste vor der Strassensperre aus und wartende Mikrobusse auf der anderen Seite der Sperre nehmen sie wieder auf. Auch wir geben unseren Widerstand bald auf, denn wir wollen die Strecke noch bei Tageslicht hinter uns bringen. Wir bezahlen, beschimpfen die Meute als Banditos und duerfen weiter. Von der ueberall praesenten Polizei ist hier weit und breit nichts zu sehen. So etwas haetten wir in Nicaragua, Honduras oder Guatemala erwartet, aber nicht in Mexiko.
Um es vorauszuschicken, in den naechsten Tagen gefaellt uns Mexiko immer besser und wir fuehlen uns inzwischen willkommen und sicher.

Die in dichtem Urwald liegenden Tempel von Palenque sind ein Nationalheiligtum und gelten als Paradebeispiel fuer die Maya-Architektur in Mexiko.

Calakmul

Wir machen einen Abstecher nach Calakmul, eine abseits der "Touristenroute" liegende Maya-Ruinenstadt, die in der klassischen Periode um ca. 700 n. Chr. eine Megametropole war. Insgesamt sind mehr als 5.000 Gebaeude bekannt, davon 100 sogenannte Kolossalbauten. Der Grossteil ist bisher weder ausgegraben noch erforscht worden.

Wir legen eine Pause am Golf von Mexiko ein und besuchen die Stadt Campeche. In der schoenen Altstadt mit ihren pastellfarbenen Gebaeuden, jedes in einer anderen Farbe gestrichen, fuehlen wir uns ein bischen wie im Maerchenland.

Unser Domizil im Club Nautico ausserhalb der Stadt verwoehnt uns mit einem "5-Sterne-Pool".

Kabah

Kabah ist nach Uxmal die zweitwichtigste Ruinenstadt der Maya in der Region und bekannt fuer ihren Palast der Masken und einen grossen Torbogen, der den Beginn der frueheren Strasse nach Uxmal markiert.

Uxmal

Uxmal ist heute eine der meist besuchten Ruinenstaetten der Maya, denn durch die Restaurierungen von Gebaeuden bietet die Anlage einen guten Einblick in das originale Aussehen der einsmals grossen und kulturell bedeutenden Stadt. Maechtigstes einzelnes Gebaeude ist der auf einer hohen Plattform gelegene sogenannte Gouverneurspalast. Uns beeindruckt die riesige Adivino-Pyramide, die die gesamte Anlage ueberragt.

In Izamal werden wir unseren Toyopedi in der Hacienda Santo Domingo ueber den Sommer unterstellen. Die schoene Hotelanlage liegt am Rand des huebschen Stadtchens und wir geniessen einige ruhige Tage in Izamal bevor wir zu unserer letzten Tour aufbrechen.

Gemeinsam mit einer kleinen Reisegruppe besuchen wir ein indigenes Dorf und bekommen ein leckeres Mittagessen, das im traditionellen Erdofen gekocht wurde. Jeweils eine Familie aus der Dorfgemeinschaft ist fuer die Bewirtung der Gaeste verantwortlich, so dass die Einnahmen verteilt sind. Der Ausflug wird von einem Bad in der dorfeigenen Cenote, einem fuer Yucatan typischen Kalksteinloch, abgerundet.

Chichen Itza

Zu einer Tour durch Yucatan gehoert ein Besuch der beruehmtesten Maya-Ruinenstaette Chichen Itza, eines der neuen sieben Weltwunder. Die schoene Anlage ist ein Touristenmagnet, doch morgens um 8 Uhr ist es noch ruhig und angenehm kuehl und wir erkunden die aufwendig restaurierten Bauten. Die grosse Burgpyramide "El Castillo" beeindruckt uns, ebenso der groesste Ballspielplatz aller Mayastaedte. In der Hochzeit, ca. 1.000 n.Chr., hatte Chichen Itza ca. 90.000 Einwohner und erstreckte sich ueber eine Flaeche von ca. 30qkm. Auch hier ist heute nur ein kleiner Teil der einst grossen Stadt zu sehen.

Bei Kilometerstand 58.352 stellen wir unseren Toyopedi bei Harald an der Hacienda Santo Domingo in Izamal ab. Harald ist frueher selbst durch die Welt gereist und hat ein Herz fuer die Reisenden. Somit bietet er auf seinem Hotelgelaende auch Campingfazilitaeten und Einstellmoeglichkeiten bei Reisepausen an.

Wir sind bei dieser Reise durch 14 Laender gefahren, 10 Laender haben wir zum ersten Mal besucht, und haben insgesamt 23.775 km zurueckgelegt. Unsere letzten Tage in Mexiko sind gepraegt von technischem Fahrzeugdienst, gruendlicher Aussen- und Innenreinigung unseres "Hauses" usw., unterbrochen von erfrischenden Baedern im Hotelpool, denn es ist sehr heiss so kurz vor der Regenzeit.
Wir freuen uns auf zuhause und natuerlich darauf, dass es am 01. Oktober 2015 wieder los geht. Mexiko ist gross und es gibt noch viel zu sehen, ausserdem steht die Karibikkueste von Guatemala noch auf dem Programm, sowie Belize und El Salvador.