6. Reisebericht: Nevada - The Silver State
31. Oktober - 11. November 2016
Wir folgen wieder dem Colorado und stoppen am Lake Mohave und am vom Hoover Damm aufgestauten Lake Mead. Der Anlass zum Bau dieses gewaltigen Staudamms war Anfang des letzten Jahrhunderts (noch) nicht der Strom- oder Wasserbedarf von Las Vegas sondern die Hochwassergefahr, da der Colorado riesige Überschwemmungen verursacht hatte. Innerhalb von nur vier Jahren wurde der Damm für den größten Stausee der USA gebaut. In jedes der Überlaufbecken kann auf einmal mehr Wasser fließen als die Niagara-Fälle hinabstürzt, was allerdings nicht mehr benötigt wird, denn durch die jahrelange Trockenheit und zu hohe Wasserentnahmen aus dem Colorado ist der Wasserstand des Sees seit der einzigen Überflutung in den 80er Jahren um 45 Meter gesunken.
War der Staudamm noch gut besucht, wird es entlang des Lake Mead einsam.
Valley of Fire
Schon viele Filmregisseure haben die tolle Naturkulisse mit bizarren Sandsteinformationen und intensiven Rottönen genutzt. Wir wandern zur Fire Wave, einer „gestreiften“ Gesteinsformation in Wellenform und genießen den Abend in einer urigen "Felsengarage".
Weiter geht es Richtung Las Vegas, doch es ist Wochenende und wir umfahren die Amüsiermetropole erst einmal und begeben uns in die Wüste.
Death Valley
Für unseren Abstecher nach Kalifornien nehmen wir uns Zeit und durchfahren das "Tal des Todes" - so genannt weil die Pioniere im 19. Jahrhundert auf dem Weg in die kalifornischen Goldfelder dem gnadenlosen Klima beinahe erlegen wären.
Noch vor ca. 25.000 Jahren bedeckte ein riesiger See den Talboden, die Überreste sind die großen Salzfelder in den tiefsten Stellen des Tales, die knapp 100 Meter unter Meeresspiegel liegen.
Las Vegas
Mit Las Vegas verbindet wohl jeder das Glücksspiel. In unserem Reiseführer lesen wir, dass die Wüstenmetropole in atemberaubendem Tempo nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihr Geschäftsprinzip verändert hat. Zwar lockt das „Gambling“ jedes Jahr über 40 Mio. Besucher (viermal so viele wie nach Rom und den Vatikan!) in die Wüste, aber die Stadt hat einen weiteren profitablen Geschäftszweig entdeckt: das Amüsement. Vor 50 Jahren eröffnete mit dem Caesar‘s Palace das erste Themenkasino, inzwischen werden die Besucher nach Paris, Venedig oder ins alte Ägypten versetzt. Wir sind gespannt!
Nach einem ersten Bummel über den „Strip“ steht fest: Las Vegas ist der Wahnsinn. Diese Stadt ist wahrhaft die Entertainmentmetropole der Welt und Superlative das Maß aller Dinge! Von unserem Domizil auf dem RV-Platz des Circus Circus (mit einem der größten Indoor-Vergnügungsparks der USA) spazieren wir an den glitzernden Hotel- und Kasinopalästen vorbei, schlendern über die Rialtobrücke und den Markusplatz, durch ein französisches Dorf unter dem Eifelturm, um dann an der Brooklyn-Bridge erst einmal ein Bier zu trinken….. Auch im Inneren sind die Hotelkasinos Erlebnisparks: ob Burg oder botanischer Garten in der Lobby, Haie oder Delphine und tropischer Regenwald im Garten, es ist unglaublich was hier geschaffen wurde.
Dazu kommt das Unterhaltungsangebot: es gibt nichts was es nicht gibt, egal ob Theater, Zirkus, Magier Show, Musical, Tanz oder Konzert, das Angebot ist gigantisch und dazu kommen internationale Stars auf Tournee, für die Las Vegas wohl Pflicht ist. Wem das noch nicht reicht, kann mit den schnellsten Autos der Welt einige Runden auf der Rennstrecke drehen, mit den verschiedensten Militärwaffen schießen, in Racing-Buggys durch die Wüste heizen und noch viele andere verrückte Dinge machen.
Und natürlich darf eines nicht fehlen: das Einkaufen. Las Vegas hat sich offensichtlich zu einer Shopping-Destination entwickelt und in den elegant gestylten Shopping-Meilen der Hotelkasinos sind alle namhaften Designer der Welt vertreten.
Das alles macht hungrig, doch die Zeiten der „All you can eat“-Buffets in den Kasinos für 4,99 USD sind vorbei: weltberühmte und preisgekrönte Küchenchefs verwöhnen die Gäste und unser Reiseführer empfiehlt eine „Gourmettour durch Las Vegas“. Dieser kulinarische Genuss ist nicht ganz billig, doch es gibt genügend Alternativen.
Wir lassen uns anstecken von dem Trubel dieser Stadt, gehen in das Konzert der "Australian BeeGees", besuchen die Show des "Magiers des Jahrhunderts" David Copperfield, shoppen - allerdings in der Factory Outlet Mall - und bummeln durch die Glitzerwelt.
Nach vier Tagen sind wir dann wieder reif für die Einsamkeit der Wüste und ziehen weiter...