10. Reisebericht: Nicaragua
24. Februar - 7. Maerz 2015
Wir erinnern uns an Nachrichten aus den 80er Jahren: Somoza-Diktatur, Sandinisten-Rebellen, Revolutionskrieg, Iran-Contra-Affaere der USA usw. Was erwartet uns heute in Nicaragua, dem groessten Land Zentralamerikas?
Die Grenzstation ist vergleichsweise modern, mit Duty-Free Shop und Bank weit besser ausgestattet als die vorherigen Grenzen, und die Einreise verlaeuft reibungslos.
Wir legen einen ersten Stop an der Pazifikkueste ein und finden eine wunderschoene Bucht mit einem Traumstrand. Ausser einigen kleinen Hostels direkt am Strand gibt es keine touristische Infrastruktur - perfekt.
Wir besuchen Granada, die aelteste Kolonialstadt des Landes. Die huebschen Gassen laden zum Bummeln ein und die schoen bepflanzten Innenhoefe zum Verweilen. Wir geniessen die Atmosphaere, doch die Hitze der Stadt laesst uns schnell in die Bergregionen weiterreisen.
Am wunderschoen gelegenen Apoyo-Kratersee passt die Temperatur und das klare Wasser des Sees ist ideal zum Baden. Wir besuchen den Vulkan Masaya, den aktivsten Vulkan des Landes. Dicke Rauchschwaden steigen aus dem grossen Krater auf und waeren wir in Europa, duerfte man wohl kaum mit dem Auto bis an den Kraterrand fahren.
Leon, die "Kulturhauptstadt" des Landes, ist unser naechstes Ziel und wir richten uns auf einer Finca ausserhalb der Stadt ein. Die ehemalige Rinderfarm wird heute von den Kindern des Farmers mit viel Engagement als Eco-Lodge betrieben. Die Gastfreundschaft von Alma & Axel lassen uns einige Tage auf der "Rancho Los Alpes" verweilen, zumal ihr Einsatz fuer nachhaltigen Tourismus in der Region unterstuetzenswert ist.
Wir reisen weiter durch die Kaffee- und Tabakregion Nicaraguas und besuchen im Norden des Landes den Canon de Somoto, eine Schlucht die erst 2003 "entdeckt" wurde - die Einheimischen kannnten sie natuerlich schon immer. Die enge Spalte in den Granitfelsen kann nur schwimmend erreicht werden und diesen Spass wollen wir uns nicht entgehen lassen, auch wenn das Wasser des Rio Coco ziemlich kuehl ist. Gemeinsam mit den Schweizern Christa & Johann geniessen wir den Ausflug.
Nicaragua ist eines der aermsten Laender Zentralamerikas und touristisch noch weitgehend unentdeckt. Die Kriminalitaet gilt als niedrig und wir haben uns immer sicher gefuehlt, aber auch einen grossen Bogen um die Hauptstadt und die Drogen-Hotspots an der Karibikkueste gemacht. Auch wurden wir nicht permanent angebettelt oder als Gringos "beschimpft" wie wir in den Reiseberichten vieler Traveller gelesen haben.
Unser Fazit: Nicaragua ist eine Reise wert!