6. Reisebericht: Ecuador

21. November - 19. Dezember 2014

Die Strassen in Ecuador sind eine Erholung fuer unseren Toyopedi und auch fuer Fahrer und Navigator. Sie sind prima “in Schuss” und teilweise vierspurig ausgebaut. Wir fahren durch riesige Bananenplantagen, Ecuador ist die wahre Bananenrepublik - im positiven Sinne - und der groesste Bananenexporteur der Welt. Somit kommen wir zeitig in Guayaquil an und haben noch einen Tag Zeit bevor wir nach Galapagos fliegen. Guayaquil ist die groesste Stadt Ecuadors und auch das Wirtschafts- und Geschaeftszentrum des Landes. Da wir auf dem Parkplatz eines Busses fuer Stadtrundfahrten "wohnen", steigen wir direkt ein und begegnen in einem Park vor der Kathedrale, inmitten der Grossstadt, den ersten Leguanen. Es ist Samstag und in der Kirche findet eine Priesterweihe statt, der wir interessiert zuschauen. Wir besuchen das alte und das neue Guayaquil und amuesieren uns ueber eine witzige Tradition: die Herstellung von riesigen Pappmachefiguren, die zu Sylvester verbrannt werden.

  • Kathedrale

  • mit Priesterweihe

  • im Stadtpark

  • Kunstwerke

  • zum Verbrennen...

  • Blick auf die Altstadt

  • moderne Uferpromenade

  • mit neuen Wohntürmen

Am naechsten Morgen geht es frueh los, der Flug nach Galapagos dauert nur ca. 1,5 Stunden, doch das check-in am Flughafen ist aufwendig: es gibt eine separate Gepaeckkontrolle, da keine Lebensmittel etc. mitgenommen werden duerfen, ein "Visum" muss erworben werden und es hat ueberall lange Schlangen, da fast alle Fluege frueh morgens starten. Mehr im 5. Reisebericht "Galapagos".

Cuenca

Nach unserer Rueckkehr aus dem Paradies steht erst einmal der "Reisealltag" im Vordergrund: Waesche waschen, einkaufen, Auto und Kabine reinigen, technischer Dienst am Toyopedi sowie Reisebericht fuer die Website erstellen.
Danach geht es wieder in die Berge und ueber einen 4.162 Meter hohen Pass nach Cuenca. Die ehemalige Kolonialstadt hat nicht nur eine der groessten Kathedralen Suedamerikas, sondern ist auch die Heimat des Panamahutes (!). Natuerlich ruesten wir uns mit zwei Exemplaren aus.

Ruinen von Ingapirca

Wir besuchen die wichtigste Inkastaette Ecuadors, die Ruinen von Ingapirca. An der Route Cusco-Quito, einer der vier Hauptverbindungen des Inkareiches, gelegen, war Ingapirca ein wichtiger militaerischer Stuetzpunkt. Der eindrucksvolle Tempel in Ellipsenform war vermutlich ein astronomisches Observatorium.

Auf nach Amazonien

Wir wollen noch einmal in den Urwald, doch zunaechst fahren wir die "Ruta de los Volcanos" Richtung Norden. Waren wir bislang beim Wetter echte "Gluecksschweine", hat uns das Glueck in Ecuador wohl verlassen, denn wir fahren zum zweiten Mal durch eine vermutlich wunderschoene Berglandschaft bei dichtem Nebel. Der Chimborazo, mit 6.310m der hoechste Vulkan Ecuadors, huellt sich auch in Wolken und an der Rangerstation auf 4.400m schneit es.
Wir legen einen Stop in Banos ein, einem kleinen Thermal-Ort in den Bergen und wie es scheint die Hochburg der Outdoor-Aktivitaeten Ecuadors. Es gibt einfach alles, was wir uns nicht unbedingt antun muessen: rafting, canyoning, bungee-jumping, canopy, etc. Zum Glueck lacht die Sonne wieder und wir naehern uns dem Vulkan Tungurahua, der seit 1999 wieder aktiv ist, und bummeln durch den weihnachtlich geschmueckten Ort.

Wir finden einen wunderschoenen Stellplatz in einer kleinen Dschungel-Lodge am Rio Napo und vereinbaren fuer den naechsten Tag eine Bootstour in den Urwald. Alle Fluesse im ecuadorianischen Amazonasbecken fliessen frueher oder spaeter in den Amazonas, daher wird die Region auch als "Amazonica" bezeichnet. Urspruenglichen Regenwald gibt es in diesem Gebiet nur noch wenig, zu viel wurde inzwischen kultiviert, doch Fabio, unser Guide, ist im Dorf aufgewachsen und fuehrt uns auf einen echten Dschungel-Trek. Wir besuchen auch die amaZOOnica, eine Auffangstation fuer Tiere des Regenwaldes, die als Haustiere gehalten und wieder ausgesetzt wurden oder als Touristenattraktion missbraucht wurden. Ziel ist, die Tiere wieder auszuwildern, doch die meisten Tiere wurden entweder misshandelt oder haben ihre natuerlichen Instinkte verloren und bleiben somit auf dem riesigen Gelaende und werden moeglichst artgerecht versorgt. AmaZOOnica ist eine private Initiative, finanziert sich durch die Besucher, und wird ausschliesslich von Freiwilligen betrieben, bei unserem Besuch waren 14 junge Voluntaere, darunter viele Deutsche, in dieser voelligen Abgeschiedenheit taetig.

Quito

Es geht wieder hoch in die Anden auf ueber 4.000m und weiter nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors, die auf knapp 3.000m liegt. Die restaurierte Altstadt - UNESCO-Weltkulturerbe - mit vielen schoenen Plaetzen und unzaehligen Kirchen laedt zum Bummeln ein.

Aequator

Einige Kilometer noerdlich von Quito verlaeuft der Aequator. Grund genug fuer die Ecuadorianer ein nationales Monument zu bauen mit Museen, unzaehligen Souvenirshops und Restaurants. Wir haben den Aequator schon viele Male mit dem Flugzeug ueberquert und sogar mit dem Schiff waehrend unserer Galapagos-Tour, trotzdem halten wir fuer die obligatorischen Fotos. Wir nehmen unser Navigationsgeraet mit und stellen fest, dass die gezeichnete Aequatorlinie nicht passt. Die “Null–Linie” liegt ca. 300 Meter neben dem Gelaende - vielleicht hat es beim Bau der Anlage noch nicht so genaue Messinstrumente gegeben oder man hat es einfach “suedamerikanisch” nicht so genau genommen.

Markttag

Begleitet von einigen Regenschauern, so dass wir wieder keine Vulkane sehen koennen, fahren wir weiter nach Otavalo. Dort findet samstags der groesste indigene Markt Ecuadors statt. Am Rand der ca. 40.000 Einwohner grossen Stadt geht es schon morgens um 6 Uhr mit dem Tiermarkt los, den wir unbedingt sehen wollen. Somit wird mal wieder der Wecker gestellt. Alle Arten von Tieren werden verkauft: Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Huehner, Meerschweinchen, Hunde, Katzen etc. Dazwischen werden schon die ersten Textilien, Eisenwaren mit Hufeisen und natuerlich Essen angeboten. Wir beobachten fasziniert die Einheimischen und ihre geschaeftlichen Verhandlungen. Die anderen Maerkte sehen wir dann spaeter im Ort, der um den Hauptplatz herum fuer den Verkehr gesperrt ist. Wir bummeln an Hunderten von Obst-, Gemuese-, Fleisch-, Textil-, Kunsthandwerk- und Essensstaenden vorbei. Einen Poncho und einen Lederguertel fuer Heike, einen Holzloeffel fuer unser Kesselgulasch zu Hause sowie frisches Obst und Gemuese kaufen auch wir ein.

Essen & mehr

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Porträts am Markt

Am Sonntag nach unserem Marktbesuch scheint sich das Wetter Ecuadors mit uns versoehnen zu wollen: der Himmel ist wolkenlos und strahlend blau. Wir beschliessen, nochmals zurueck auf die “Suedhalbkugel der Erde" zu fahren und fuer ca. 200km der "Ruta de los Volcanos" zu folgen. Vielleicht koennen wir doch noch die 6.000er Vulkangipfel bewundern. Auf der Fahrt passieren wir in Cayambe die tatsaechliche Aequatorlinie, die auch durch unser Navi bestaetigt wird.

  • "Nullpunkt"
  • und jetzt passt's!

Unsere zweitaegige Fahrt "zurueck" in suedlicher Richtung hat sich mehr als gelohnt und Ecuador verabschiedet sich von uns in all seiner landschaftlichen Pracht. Wir sehen einige der schoensten Vulkane des Landes und geniessen den Sonnenuntergang am Cotopaxi, mit 5.897m der hoechste alleinstehende aktive Vulkan Suedamerikas.

Ruta de los Volcanos

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Wir verbringen noch einige Tage auf einer "deutschen" Finca im Norden des Landes und freuen uns jetzt auf das naechste Reiseland: Kolumbien.