17. Reisebericht: Der "Kreis" schliesst sich

28. Maerz - 20. April 2014

...zumindest kommen wir auf unserer Suedamerikakarte so langsam zum Ausgangspunkt zurueck. Wir wollen den Toyopedi nach Uruguay bringen, denn dort duerfen wir ein auslaendisches Fahrzeug bis zu 12 Monate im Land lassen, ohne Einfuhrzoll zahlen zu muessen. Wir werden dann am 20. April 2014 nach Hause fliegen.

Wir verlassen Blumenau in oestlicher Richtung, denn wir wollen bei tollem Spaetsommerwetter zum Ende unserer ersten Suedamerikareise noch weitere Traumstraende an Brasiliens endlos langer Kueste geniessen. Kurz hinter Blumenau passieren wir Ilhota, ein Kleinstaedtchen, das sich schon am Ortseingang auf dem Willkommensschild damit bruestet die brasilianische "Dessous-Metropole" zu sein. Dass um Blumenau viel Bekleidungsindustrie angesiedelt ist hatten wir gesehen, doch die "Dessous-Metropole" haut uns um. Entlang der Hauptstrasse des Ortes reiht sich ein Geschaeft an das andere in denen Dessous und Bademoden angeboten werden. Die Schaufensterpuppen, auch entlang der Strasse vor den Geschaeften aufgebaut, sehen so sexy aus, dass man aufpassen muss, nicht in den Strassengraben zu fahren...

Wir erreichen dennoch die Kueste und geniessen einige Tage am tollen Sandstrand von Bombinhas, auf einer Halbinsel mit unzaehligen schoenen Straenden und einsamen Buchten gelegen. Naechster Stop ist die Insel "Santa Catarina" mit angeblich ueber 100 Straenden. Ueber eine Bruecke mit dem Festland verbunden, haben wir die Insel schnell erreicht und finden erneut wunderschoene Straende an denen kaum andere Gaeste sind, da die Saison zu Ende geht.

Die weitere Strecke nach Uruguay fuehrt uns zwischen Lagunen und der Kueste durch Farmland, das von unzaehligen Wasseradern durchzogen ist und Heimat vieler Voegel ist.

Die Einreise nach Uruguay verlaeuft problemlos, der nette Zollbeamte fragt uns, wie lange wir in Uruguay bleiben wollen und wir erklaeren ihm, dass das Auto fuer ca. 6 Monate im Land bleiben soll, wir aber erst einmal nach Hause fliegen. Kein Problem versichert er uns und stellt uns sofort das Zolldokument fuer 12 Monate aus, damit wir auf der sicheren Seite sind.

Wir besichtigen das Fort "Santa Teresa", eine beeindruckende Festungsanlage, die oberhalb der Kueste auf einen Huegel liegt. Im Kampf um die Vorherrschaft in Suedamerika begannen die Portugiesen Mitte des 18. Jahrhunderts mit der Errichtung der Festung, da sie einen Angriff der Spanier befuerchteten - der folgte, die Spanier nahmen das Fort ein und vollendeten es.

Entlang der uruguayanischen Kueste geht es weiter Richtung Montevideo mit einigen kurzen Stops, u.a. im mondaenen Punta del Este, laut unserem Reisefuehrer der teuerste Badeort an der gesamten Ostkueste Suedamerikas. Auf uns wirken die riesigen Appartmentkomplexe an der Strandpromenade eher abschreckend und weitgehend unbewohnt, wahrscheinlich lassen sich hier inzwischen "Schnaeppchen" machen, aber das ist Nichts fuer uns.

Auf der Suche nach einem moeglichen Standort fuer unseren Toyopedi sind wir von Montevideo noch einmal nach Colonia del Sacramento gefahren und haben uns dann recht schnell fuer einen Stellplatz entschieden, das "Paraiso Suizo" ca. 60km von Montevideo entfernt.
Die letzten Tage verbringen wir im "Paraiso Suizo" und geniessen die Gastfreundschaft von Silvia und Heinz, die uns u.a. mit leckerem Kaesefondue verwoehnen. Und dann ein tolles, ueberraschendes Wiedersehen: Christine und Hans aus Niederoesterreich mit ihrem Ford sowie Maria und Rudi aus Graz mit ihrem Mercedes-Atego biegen auf den Campingplatz ein. Vor ziemlich genau 6,5 Monaten haben wir uns in Montevideo eine gute Reise gewuenscht, als die vier bereits aufbrachen und wir noch auf unseren Toyopedi warten mussten. In den naechsten Tagen treffen weitere Reisende ein, so auch Ingrid und Joachim aus Regensburg mit ihrem Unimog, die wir im argentinischen Patagonien kennengelernt haben. Auch die beiden Schweizer Regine und Walter mit ihrem Nissan mit Tischerkabine treffen ein, die wir im Sueden Chiles zum ersten Mal gesehen haben. Alexander aus Bad Homburg lernen wir erst hier kennen, er kommt mit seinem Mercedes-Wohnmobil aus den USA. Das Wiedersehen wird natuerlich bei einem weiteren Kaesefondue mit Wein und Kirschwasser gefeiert.

Das Wetter wird mehr und mehr herbstlich, Sonne, Regen und Sturm wechseln sich ab und man kann T-Shirt und Shorts so langsam gegen lange Hose und Pullover tauschen. Haben wir vor ca. einer Woche in Brasilien noch in den tollen Wellen des warmen Atlantik gebadet, zeigt sich das Meer in Uruguay inzwischen rauh und vom Sturm aufgewuehlt. Somit wird es Zeit nach Hause in den Fruehling zu fahren und unser Toyopedi darf sich nach exakt 24.662 Kilometern in Suedamerika fuer fuenf Monate ausruhen.

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... und wir wuenschen