7. Reisebericht: El Salvador

12. - 18. Januar 2016

Schade, daß einige Reisende El Salvador nicht besuchen. Uns hat der kleinste zentralamerikanische Staat gut gefallen und wir haben uns überall sicher gefühlt. Mehr noch, wir sind wieder tief beeindruckt von der Freundlichkeit der Menschen, die uns permanent den Eindruck geben, daß sie sich über unseren Besuch freuen. Häufig werden wir von überholenden Autos angehupt und die Hände werden mit erhobenen Daumen aus dem Fenster gehalten. Manche fahren so lange in der gleichen Geschwindigkeit neben uns her, bis wir zu ihnen schauen, nur um uns dann strahlend zuzuwinken. Die Salvadorianer gelten als fleißige und korrekte Menschen, so wird zum Beispiel auf den Märkten oder bei Taxifahrten nicht groß verhandelt, der ausgeschriebene Preis ist ehrlich und man hat nicht, wie oft in den Nachbarländern, das Gefühl daß man über den Tisch gezogen wird. Die Landeswährung ist der US-Dollar und das Preisniveau ist höher als in den Nachbarländern, bis auf Diesel und Benzin fast auf europäischem Niveau, und das bei großer Armut vor allem in den ländlichen Gebieten. Aufgrund der langjährigen und brutalen Bürgerkriege sind viele Salvadorianer ins Ausland geflohen, somit machen heute 20% des BIP des Landes die Überweisungen aus dem Ausland aus, was auch dazu beiträgt, daß das Land wohlhabender ist als seine Nachbarn. Denkt man an die Gräueltaten des Militärs und früherer Regierungen ist klar, daß diese schlimme Vergangenheit auch im Bewusstsein der jüngeren Leute verankert ist, und sie vielleicht gerade wegen dieser Erinnerungen das Leben heute bewusst geniessen.

Ruta de las Flores

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Unsere Rundreise startet mit der "Ruta de las Flores" durch das Kaffeegebiet. Später stellen wir fest, dass auf über 700 Metern Höhe im ganzen Land Kaffee angebaut wird. El Salvador ist auch das Land der Vulkane, denn zwei vulkanische Gebirgsketten bestimmen die Landschaft, so haben wir fast immer einen Vulkan in Sicht. Ein Höhepunkt ist für uns der Blick in den Krater des Vulkans San Salvador, zu dem wir unseren Toyopedi auf einer schmalen Straße von Meeresniveau auf knapp 1.900 Meter hochquälen.

Aber es sollte noch besser kommen: am schlafenden Vulkan Tecape kann man direkt in den Krater fahren – somit beschließen wir eine "heiße" Nacht im Vulkan zu verbringen.

Bevor es wieder Richting Guatemala geht, besuchen wir das kleine Kolonialstädtchen Suchitoto und die ehemals wohlhabende Kaffeemetropole Santa Ana.